Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 049/18 - 26.09.2018
DGB-Kreisvorstand Bonn/Rhein-Sieg veröffentlicht Positionierung

Bezahlbarer Wohnraum: Mehr kommunales Engagement notwendig

Versorgung der Menschen mit Wohnraum ist staatliche Aufgabe / Mehr baupolitisches Engagement nötig / Mehr Personal und vereinfachte Verfahren / Kommunen müssen sich die Steuerungsfähigkeit auf dem Wohnungsmarkt zurückholen / Vertrauen der Menschen nicht weiter verspielen / Interkommunale Zusammenarbeit stärken / Schnelle Erfolge notwendig 

Auf der gestrigen Vorstandssitzung des DGB Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg haben die Mitgliedsgewerkschaften des DGB einstimmig das Positionspapier „Gutes Wohnen für alle. Bezahlbarer Wohnraum für Bonn/Rhein-Sieg“ verabschiedet.
Bernd Weede, Kreisvorsitzender des DGB Bonn/Rhein-Sieg, erklärt: „Die Lage am Wohnungsmarkt verschärft sich seit Jahren. Viele Arbeitnehmende finden kaum noch bezahlbare Wohnungen. Die tatsächliche Mietbelastung übersteigt in vielen Haushalten einen Anteil von weit mehr als 30 Prozent des Einkommens.“ 

Weede verweist außerdem darauf, dass diese Entwicklung vorhersehbar war: „Die Privatisierung von öffentlichen Wohnungen Anfang der 2000er Jahre, der Rückgang des sozialen Wohnungsbaus, steigende Nachfrage nach Wohnraum in den Ballungsräumen und eine Marktgläubigkeit, die eher zur Schaffung von höherpreisigen Wohnflächen geführt haben, beeinflussen seit Jahren den Wohnungsmarkt. Gewerkschaften haben seit Jahren vor dieser Entwicklung gewarnt – auch in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Leider hat sich bisher viel zu wenig bewegt! Politik hat zu lange weggesehen, die vorhandenen Instrumente greifen nicht und es verstreicht viel zu viel Zeit; Zeit, die wir nicht haben! Deshalb haben wir mit unserem Papier nun noch einmal nachgelegt.“ 

Gerade beim Wohnungsmangel herrscht nach Auffassung der Bonner Gewerkschaften erheblicher sozialer Sprengstoff. „Wir fordern deshalb wiederholt und vehement eine soziale Wohnungspolitik in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis, die mehr bezahlbaren und angemessenen Wohnraum schafft, gleichberechtigte Zugänge zu Wohnraum ermöglicht, bestehenden Wohnraum sichert und inklusive Gemeinwesen fördert. Wir brauchen sie heute, jetzt, sofort!“ ergänzt Rainer Bohnet, stellvertretender Vorsitzender des DGB Kreisverband. 

In dem Papier finden sich konkrete Vorschläge und Anregungen. Weede hebt hervor: „Die Kommunen müssen sich die Steuerungsfähigkeit auf dem Wohnungsmarkt zurückholen. Außerdem müssen der Rhein-Sieg-Kreis und die Stadt Bonn eng zusammenarbeiten und Kooperationen eingehen, wenn sie langfristig und nachhaltig die Situation verbessern wollen. Die Region kann nur gemeinsam die Herausforderungen meistern. Außerdem ist eine engere wohnungspolitische Verzahnung der kreisangehörigen Kommunen untereinander notwendig. Die interkommunale Zusammenarbeit bei den Gewerbeflächen, muss nun auch auf die Wohnungspolitik ausgeweitet werden. Es muss Transparenz für alle Beteiligten über die geeigneten Flächen und die Bodenpolitik in Stadt und Kreis hergestellt werden.“ 

Christophe Hassenforder, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes fordert: „Die Region braucht einen gemeinsamen Masterplan Wohnen. Ein Handlungskonzept, welches den Anforderungen gerecht wird, konkrete Lösungswege und ihre Umsetzung beinhaltet. Klar ist auch: Wir haben keine Kenntnisprobleme, sondern Umsetzungsprobleme. Unser Appell: Wir brauchen schnellere Erfolge in der Verbesserung der Wohnraumproblematik.“ 

Das Positionspapier zum Download: https://koeln-bonn.dgb.de/-/2O6
Dossier „Gutes Wohnen für alle! Bezahlbarer Wohnraum für Bonn/Rhein-Sieg“: http://koelnbonn.dgb.de/-/RlC 

Ansprechpartnerin: Judith Gövert, DGB Köln-Bonn, Judith.Goevert@DGB.de 

V.i.S.d.P.:

DGB Köln-Bonn, Hans-Böckler-Platz 1, 50672 Köln, 0221/ 500032-0, koeln@dgb.de

 


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