Seit Jahren nimmt das Thema Kinderarmut eine immer wichtigere Rolle in den Kommunen ein. Anfänglich wollten kommunale Spitzen in der Nachbarkommune Bonn von Kinderarmut nichts wissen. „Mittlerweile ist dieses doch anstößige Thema im politischen und gesellschaftlichen Raum endlich in der Diskussion – und das ist gut so“, sagt Ingo Degenhardt von der DGB-Geschäftsstelle Bonn.
Laut Aussage des Gewerkschaftsvertreters wurde der Umstand von Kinderarmut bisher bei den kommunalen Spitzen im Kreis todgeschwiegen. Der nun vorliegende Sozialbericht der Wohlfahrtsverbände auf Kreisebene stellt das Thema Armut mit fundierten Erkenntnissen erneut in den Vordergrund und in die öffentliche Diskussion. Degenhardt: „Armut in den Familien entsteht auch durch Nichtteilhabe am Arbeitsmarkt. Die auch im Kreis vorhandene Kinderarmut darf nicht länger ignoriert werden, sie gehört ganz nach oben auf die Bearbeitungsliste der schwarz/grünen Koalitionspartner und des Landrates.
Der DGB setzt sich für eine kontinuierliche Sozialberichtserstattung mit entsprechenden Handlungsoptionen auf Kreisebene ein. „Armutsbekämpfung muss für die Kommunalpolitiker oberste Priorität haben“, so die Einschätzung von Ingo Degenhardt.