„In kaum einem anderen EU-Land ist die Arbeitszeit zwischen den Geschlechtern so ungleich verteilt wie in Deutschland. Jede zweite weibliche Beschäftigte arbeitet in einem Teilzeitjob - und das oft ihr gesamtes Leben lang.“ so Andreas Kossiski, Regionsgeschäftsführer des DGB Köln-Bonn: „Und das ist mit handfesten Nachteilen beim Einkommen, bei der Karriere und der sozialen Absicherung verbunden.“
Dabei ist jeder zehnte Beschäftigte mit seiner Arbeitszeit unzufrieden – unabhängig vom Geschlecht. Vor allem Frauen in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen und in Teilzeit möchten ihre Arbeitszeit gerne ausweiten, immer mehr Männer ihre Stundenzahl reduzieren.
„Damit die Wünsche und Bedarfe der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer realisiert werden können, müssen sie auf ihre Arbeitszeiten Einfluss nehmen und über Dauer, Lage und Takt ihrer Arbeitszeit mitbestimmen können. Kurz: Sie brauchen Arbeitszeitsouveränität. Ohne einen gesetzlichen Rahmen lässt sich das nicht verwirklichen.“ Deswegen setzen Gewerkschaften am internationalen Frauentag ein Zeichen und fordern:
Doch für eine geschlechtergerechte Verteilung von Erwerbsarbeit bedarf es noch mehr, denn viele Beschäftigte würden unter anderen Lebensumständen gerne mehr arbeiten. „Familiäre Verpflichtungen und unzureichende Betreuungsangebote für Kinder oder Pflegebedürftige sind häufig der Grund für einen Teilzeitjob. Aber auch der Partnerschaftsstatus sowie die Aufteilung der Fürsorge- und Hausarbeit beeinflussen das Arbeitsvolumen von Frauen. Eine echte Chance auf eine partnerschaftliche Verteilung von Erwerbs-, Fürsorge- und Hausarbeit gibt es nur mit entsprechenden Rahmenbedingungen.“, führt Kossiski weiter aus. Deswegen fordern Gewerkschaften: