Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, gehen die Beschäftigten im Sozial-und Erziehungsdienst auf die Straße und machen Druck für eine Steigerung ihrer Gehälter um 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro mehr. Mit dem bundesweiten Aktionstag machen die Beschäftigten aufmerksam, wie wichtig die Arbeit in den Kitas, in Wohngruppen, dem schulischen Ganztag, im Jugendamt und den vielen weiteren Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit sind. Noch immer gelten diese Berufe als typisch „weiblich“ und erfahren nicht die gleiche gesellschaftliche Anerkennung. Das macht sich in der Bezahlung bemerkbar. Aber auch darin, dass der Anspruch an Professionalität und Fachlichkeit immer wieder in Frage gestellt wird.
Zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen sind alle Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen die im Sozial und Erziehungsdienst tätig sind. Nahezu alle Kindertagesstätten, Jugendämter und soziale Einrichtungen in Köln, Bonn, Troisdorf, Hennef und Gummersbach werden betroffen sein.
„Wir kämpfen seit vielen Jahren für die Aufwertung der Sozialen Arbeit. Leider gibt es aber nach wie vor nur wenig Bereitschaft, unsere Berufe besser zu finanzieren und auszustatten. Es fehlt an Personal, die Arbeitsbelastung nimmt zu und die Inflation hat Löcher in den Geldbeuteln hinterlassen. Außerdem wären höhere Gehälter ein deutliches Signal an zukünftige Fachkräfte, dass eine Beschäftigung in diesen für unsere Gesellschaft so wichtigen Arbeitsfeldern eine Perspektive hat“, sagte Janine Pollex, die Vorsitzende des DGB-Stadtfrauenausschuss und ver.di-Vertrauensfrau.
Die Soziale Arbeit ist mit 83 Prozent eine Branche, in der überwiegend Frauen arbeiten: beispielweise in Kindertageseinrichtungen, Jugendämtern und Beratungsstellen. Dabei sind die Arbeitsbedingungen häufig prekär. Ob in Teilzeit und/oder als befristet Beschäftigte spüren Frauen die Folgen der aktuellen Krisen am deutlichsten. Zudem mangelt es vielfach an finanzieller Anerkennung für die Arbeit in den sozialen Berufen.
In den Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen wurde der Forderung von ver.di nach 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, erneut eine klare Absage erteilt – trotz steigender Preise, hoher Inflation und großer Personallücken, gerade auch in der Sozialen Arbeit. Das ist völlig inakzeptabel und eine echte Kampfansage an die Beschäftigten! Die Streikenden und Demonstrierenden treffen sich in Köln zu einem Aufmarsch und Kundgebung.
Über Berichterstattung in Bild und Ton würden wir uns sehr freuen. Ansprechpartner:Innen für O-Töne und Interviews stehen vor Ort zur Verfügung, u.a. die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Elke Hannack.
Quelle: ver.di Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen, Jonathan Konrad, Pressesprecher