Besonders für Frauen gilt: Tarif ist Trumpf. Höhere Gehälter, Sonderleistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, bessere Arbeitszeitregelungen – Tarifverträge setzen Standards für alle und lohnen sich besonders für Frauen in mehrfacher Hinsicht: Zwischen Frauen und Männern klafft eine durchschnittliche Lohnlücke von 21 Prozent. Dort, wo Tarifverträge gelten, ist diese Lücke um ganze 10 Prozentpunkte kleiner. „Deswegen machen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften am 8. März auf die besondere Bedeutung der Tarifbindung aufmerksam: Gleiches Gehalt für Männer und Frauen – Tarifverträge tragen dazu bei“, sagt Janine Pollex, Vorsitzende des DGB-Stadtfrauenausschusses Köln.
Für die 21-Prozent-Lohnlücke gibt es viele Ursachen: Frauen arbeiten überdurchschnittlich häufig Teilzeit und in vergleichsweise schlecht bezahlten Berufen. Sie haben seltener Führungspositionen inne – und sie übernehmen nach wie vor den Großteil der unbezahlten Haus- und Sorgearbeit. „Es muss sich grundlegend etwas ändern. Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen, um die Haus- und Sorgearbeit besser zwischen den Geschlechtern zu verteilen. Dazu gehört mehr Tarifbindung, gerade in den Branchen, in denen überwiegend Frauen arbeiten“, erklärt Janine Pollex: “Denn Tarifverträge drängen prekäre Beschäftigung zurück, sorgen für faire Arbeitszeiten und bieten den Beschäftigten bessere Chancen auf eine eigenständige Existenzsicherung – im Erwerbsleben und im Alter.“
Der DGB fordert, die Gleichstellung von Frauen und Männern durch Erhöhung der Tarifbindung und Ausweitung der betrieblichen Mitbestimmung zu stärken. Überdies gibt es in tarifgebundenen Betrieben häufiger Arbeitszeitmodelle, die Frauen und Männern die gleiche Teilhabe am Erwerbsleben ermöglichen – und einen Betriebs/ Personalrat, der sich für deren Umsetzung stark macht. Damit Frauen den gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit erhalten muss auch die Bundesregierung handeln. „Arbeitgeber*innen müssen gesetzlich verpflichtet werden, ihre Entgeltpraxis einem zertifizierten Prüfverfahren zu unterziehen, mit dem Ergebnis, Benachteiligung wirksam abzubauen“, betont Karin Bernhardt, Verantwortliche für Frauenpolitik in der DGB-Region Köln-Bonn.
Ansprechpartnerin: Karin Bernhardt, karin.bernhardt@dgb.de
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