Die Stadt Köln muss ihre Führungsposition auf dem Weg zur Gleichstellung aktiv wahrnehmen und ihren Einfluss auf die städtischen Unternehmen durch konkrete Maßnahmen zur Steigerung des Anteils von Frauen an Führungspositionen voll ausschöpfen.
Köln liegt bei der Frage weiblich besetzter Top-Managementpositionen in städtischen Unternehmen deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. Von 64 Positionen in 36 städtischen Unternehmen waren 2019 nur 8 Positionen durch Frauen besetzt, das sind 12,5% und bedeutet eine Verschlechterung zu 2017 um 2 Positionen oder fast 4%. Damit kann die Stadt Köln zum Thema Frauen in Führungspositionen in städtischen Unternehmen ihrer eigentlichen Stellung als Vorbild in keiner Weise gerecht werden.
Dabei gibt es eine ganze Reihe von Handlungs- und Einflussmöglichkeiten der Stadt als Eigentümerin.
Das Grundgesetz – Artikel 3, Satz 2 schreibt fest: [Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin]
Dieser Verfassungsgrundsatz erfordert die Unterscheidung zwischen Männer und Frauen, Mädchen und Jungen. Er beinhaltet den Auftrag die unterschiedlichen Bedarfe zu erkennen, zu ermitteln und in geschlechtergerechte Beschlüsse im Stadtrat umzusetzen.
Der Rat Köln beschließt den städtischen Haushalt und legt damit fest, welche Aufgaben und Projekte durch öffentliche Gelder gefördert werden sollen. Die Entscheidungen, wofür diese Gelder ausgegeben werden, haben Auswirkungen auf die gesellschaftlichen Verhältnisse und damit auch immer auf die Geschlechterverhältnisse. Dadurch wird der kommunale Haushalt zu einer Stellschraube in der Durchsetzung der tatsächlichen Gleichstellung. Würde die Geschlechterperspektive bei seiner Aufstellung und Verabschiedung durchgängig bedacht werden, könnten Benachteiligungen von Frauen abgebaut werden, mit dem Ergebnis einer geschlechtergerechten Haushaltspolitik.
Für die genannten Handlungsfelder: Geschlechterspezifische Themen in der Kommunalpolitik zu behandeln und einen geschlechtergerechten Haushalt zu verabschieden, gibt es eine ganze Reihe von Handlungs- und Einflussmöglichkeiten.
Die Kandidaten*innen der OB-Wahl in Köln haben sich zu den Fragen der Gleichstellung geäußert.
Hier die Antworten, zum lesen und vergleichen: Fragen an OB-Kandidaten*innen in Köln